#FeelGoodTipp - Februar

ESSEN, WENN ANDERE SCHLAFEN

Der Mensch ist eigentlich ein tagaktives Wesen und darauf programmiert, am Tag Leistung zu erbringen und sich in der Nacht zu erholen. Somit erwartet der Verdauungstrakt von Natur aus in der Nacht keine Nahrungszufuhr.

Nachtarbeitende haben keine andere Wahl, sie müssen gegen die innere Uhr leben. Verschiedene Studien belegen, dass die Verschiebung von Arbeit und Schlaf zu Störungen des Wohlbefindens und zu Erkrankungen führen kann. Deshalb klagen Schichtarbeiter häufig über Magen-Darm-Beschwerden, Appetitstörungen, Müdigkeit, Schlafprobleme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Trotz dieser Erkenntnisse steigt die Zahl der Nachtarbeitenden laufend. Einerseits ist die Nachtarbeit für die Versorgung der Bevölkerung immer wichtiger, andererseits wird sie mit wirtschaftlicher oder technischer Unentbehrlichkeit begründet. Heutzutage müssen Lebensmittel, Dienstleistungen usw. 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr verfügbar sein.


Wenn man einige kleine Dinge beachtet, können die oben erwähnten Beschwerden vermieden oder eingeschränkt werden.

- Regelmässiger Mahlzeitenrhytmus
- Warme Mahlzeiten
- Vollwertige Stärkelieferanten
- Eiweissreiche Lebensmittel
- Genügend Flüssigkeit

Die veränderte Stoffwechsellage und der unterschiedliche Körperrhythmus, welcher durch die Nachtschicht gestört werden, verlangen nach einer „nachtspezifischen“ Ernährung. Obwohl der Körper nachts eigentlich keine Nahrungszufuhr erwartet, hilft eine nachtspezifische Ernährung dabei, die Müdigkeit während der Nachtschicht zu minimieren, die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen, den Verdauungstrakt und den Stoffwechsel zu schonen, die Erholungsphase zu optimieren, die gesamte Gesundheit zu erhalten und somit gehäuft vorkommende Erkrankungen zu minimieren.

Wichtig ist nicht nur, was man isst, sondern auch zu welchem Zeitpunkt die Mahlzeiten eingenommen werden. Eine ausgewogene Ernährung verteilt auf 5-6 Mahlzeiten steigert das Wohlbefinden. Häufige kleinere Mahlzeiten belasten den Verdauungstrakt weniger und verbessern die Leistungsfähigkeit. So verläuft der Blutzuckerspiegel innerhalb der Hunger- und Sättigungsgrenze und hält unsere Leistungsfähigkeit somit konstant. Nebst dem Licht synchronisiert der regelmässige Mahlzeitenrhytmus als äusserer Faktor oder so genannter Zeitgeber die innere Uhr.

Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass während der Nacht genug Flüssigkeit eingenommen wird. Dafür eignen sich am besten: 

  • ungesüsste Getränke wie Mineralwasser
  • Leitungswasser
  • Kräuter- und Früchtetee

Nachts kommt es durch die innere Uhr zu einem Absinken der Körpertemperatur. Frieren Sie während der Nachtschicht leicht, dann trinken Sie am besten warme Getränke. Meiden Sie gezuckerte Getränke. Ihr Körper kann den Zucker in der Nacht nur schwer verwerten. 

Ihr Verdauungssystem liebt Regelmässigkeiten. Halten Sie sich an feste Essens- und Pausenzeiten sowie fixe Schlaf- und Aufstehzeiten.

Essen Sie leichte Speisen während der Nacht und vermeiden Sie fettreiche Lebensmittel wie Wurstwaren, fettiges Fleisch, fettreichen Käse, Blätterteiggebäck, Pizza, Hamburger, Pommes frites usw. Die Verdauung ist in der Nacht damit überfordert.

Menüvorschläge für eine Nachtmahlzeit:
- Kartoffeln mit fettarmem Käse und gemischtem Salat
- Tomatenrisotto, Reibkäse und Blattsalat
- Polenta, geschnetzeltes und gekochtes Gemüse
- Teigwaren mit Tomatensauce, Reibkäse und Salat
- Birchermüesli und Suppe
- Vollkornsandwich mit Käse, Schinken oder Trockenfleisch

Vorschläge für eine Zwischenmahlzeit:
- Milchprodukte: Milch, Joghurt, Joghurtdrink oder Quark
- Frucht, Fruchtsalat oder Früchtekompott
- Gemüse roh
- Getreideprodukte: Brot, Knäckebrot, Darvida, Reiswaffeln, Schwedenbrötli oder Getreideriegel